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AutorenbildChris

Selbstverteidigung für Frauen

Aktualisiert: 18. Apr. 2022

"Sinnvoll oder einfach nur billige Abzocke?"




Frauenkurse

"Der Entschluss sich für ein reines Frauentraining zu entscheiden, kann viele Beweggründe haben. Doch sind diese Gründe auch gerechtfertigt?"

Doch bevor wir diese Frage weiter erörtern, müssen wir erst einmal ein paar Dinge und Missverständnisse klären.



Selbstverteidigung ist kein Kampfsport!


Für die meisten Menschen ist Kampfsport oder Selbstverteidigung das Gleiche. Wobei tatsächlich das eine, dass andere nicht grundsätzlich ausschließen muss. Aber grundsätzlich muss man zwischen diesen beiden Begriffen unterscheiden. Denn im Normalfall ist der Trainingsansatz von Kampfsport und Selbstverteidigung, völlig verschieden. Selbstverteidigung ist kein Sport. Die Motivation dahinter lautet: "Ich möchte jeden Streit oder Kampf vermeiden und unverletzt bleiben. Ich verteidige mich nur aus der Not heraus."

Im Kampfsport allerdings sucht man hingegen den sportlichen Vergleich. Es geht im Kampfsport überwiegend um Leistung, Wettkämpfe und Pokale, oder auch „nur“ um Gesundheit, Spaß und Fitness.



Und was ist dann genau Selbstverteidigung?

„Selbstverteidigung ergibt sich aus der Notwehrhandlung.”

Selbstverteidigung ist die Abwehr körperlicher und psychischer Angriffe. Die Gefahrenvermeidung, sowie Gefahrenerkennung und das Verteidigen der eigenen Grenzen, zur Not auch mit körperlichen Mitteln oder auch Hilfsmitteln.


Strafgesetzbuch (StGB) § 32 Notwehr

(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig. (2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.



Soweit Klar - Aber warum SELBSTVERTEIDIGUNG nur für Frauen?


Statistiken zeigen, dass eine von drei Frauen im Laufe ihres Lebens Opfer eines gewalttätigen Angriffs wird. Frauen sind auch häufiger Opfer von verbaler und sexueller Belästigung. Auch gerade im häuslichen Bereich spielt Gewalt gegen Frauen eine sehr große Rolle.

Frauen unterliegen bei verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen mit Männern ganz anderen Kriterien.

Die Konfrontation wie bei Männern, mit "Ehre, Imponiergehabe und/oder dann die verbale Voreskalation", bleibt bei einem Angriff seitens eines Mannes gegenüber einer Frau meist aus.

Als Beispiel nenne ich das Würgen. Würgen findet in den meisten Situation Mann gegen Frau statt (Ausnahmen gibt es auch hier), aber die meisten sexuellen Übergriffe haben auch Würgeangriffe als Begleiterscheinung oder dann sogar das Töten durch Erwürgen.

Allerdings sind Frauen keinesfalls wehrlos, wenn sie sich verteidigen müssen. Jedoch solltest du dir über die Realität im Klaren sein, dass du es teilweise sehr schwer haben kannst, dich gegen einen größeren und schwereren Mann zu verteidigen.

Wie Raubtiere in der freien Wildbahn, suchen sich die menschlichen Raubtiere nach Möglichkeit Opfer. Frauen, wo sie wenig Gegenwehr zu erwarten haben. Schaffst du es durch deine Körpersprache, deine innere Haltung, die du nach außen trägst, nicht in ihr Raster zu fallen, ist schon viel erreicht. Du wirst, zumindest in einer Gruppe von Menschen, nicht diejenige sein, die näher „begutachtet“ werden wird und auf ihre Eignung als Opfer näher betrachtet wird.


Der Vorteil von Frauenkursen ist nun mal, dass Frauen untereinander Frauenprobleme besprechen und lösen können. Im Ernstfall wirst du als Frau aber mit großer Wahrscheinlichkeit von einem Mann angegriffen. Daher solltest du im Training also ein Gefühl dafür kriegen, wie es ist von jemandem, der größer, schwerer und stärker ist, angegriffen zu werden.



Nur der Anfang vom Training

"Ohne regelmäßiges Training kein Erfolg!"

Selbstverteidigungskurse für Frauen können dir dabei helfen: Einen Einstieg in die Thematik zu finden, dein Wissen und deine Fähigkeiten zu verbessern. Sich mit gleichgesinnten Frauen auszutauschen und Trainingsideen für das eigene Training zu erhalten.

Die Scheu verlieren aktiv zu handeln und sich trauen, auch gegen den vermeidlich "stärkeren" männlichen Angreifer zu behaupten.

Die Fähigkeiten aber dich mit körperlicher Gewalt im Ernstfall zu verteidigen, mit verschieden Techniken, die wird dir in keinem Frauenkurs wirklich vermittelt werden können. Dafür ist die Zeit einfach zu kurz.

Wie bei vielen anderen Dingen, so ist es nun mal auch bei der Selbstverteidigung:

Ohne regelmäßiges, abwechslungsreiches und realistisches Training wird auch die Verteidigung gegen einen Angriff sehr schwierig umzusetzen sein.

Auch hier profitiertest du einfach von der Erfahrung und den Kenntnissen eines regelmäßigen Trainings.



FAZIT:


Reine Frauenkurse in Selbstverteidigung sind durchaus sinnvoll, um in die Thematik hineinzukommen, zu lernen aktiv zu werden und die Scheu zu verlieren, das "brave" und "nette" Wesen zu sein, dass dir als Frau anerzogen wurde.

Aber um dich effektiv und nachhaltig auch in Zukunft schützen zu können, wirst du um ein regelmäßiges Training nicht herumkommen.

Und ganz ehrlich: Ohne schlechtes Gewissen oder Angst im Training ein paar Jungs zu verhauen, macht doch einfach nur Spaß! ;-)



Viele Grüße

Euer Chris

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